Spinnmilben bekämpfen

Dieser Artikel zum Thema Spinnmilben bekämpfen ist Teil 11 der Serie über Milbenbekämpfung. Hier geht es zur Übersicht aller 12 Ratgeber.

In diesem Ratgeber erfahren Sie

  • was Spinnmilben sind und wie ihr Schadbild aussieht
  • wie Sie Spinnmilben natürlich mit Hausmitteln bekämpfen und
  • welche Mittel aus dem Fachhandel gegen einen Befall helfen

Was sind Spinnmilben und warum sollte man sie bekämpfen?

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die das ganze Jahr Schaden an Nutz- und Zierpflanzen anrichten. Während sie im Frühjahr und Sommer im Garten insbesondere Gurken, Oleander oder Hortensien befallen, machen es sich Spinnmilben im Winter an unseren Zimmerpflanzen bequem. Damit die befallenen Pflanzen nicht eingehen, sollte man sie deshalb schnell bekämpfen.

Die bei uns am häufigsten vorkommende Milbenart ist die „Gemeine Spinnmilbe“ (Tetranychus urticae). Sie wird nur ca. 0,5 mm groß und zeichnet sich durch ihren ovalen Körper aus, der eine hellgelbe bis rötliche Farbe annehmen kann. Ihren Namen trägt sie wegen ihrer feinen Gespinste, mit denen sie Blätter und Triebe von befallenen Pflanzen überzieht.

Die Schädlinge lieben trocken-warmes Klima und einen geschützten Standort. Deshalb findet man sie vor allem im warmen Gewächshaus oder auf der Fensterbank in unserer Wohnung, wenn wir unsere Pflanzen zum überwintern ins Haus holen.

Spinnmilben bekämpfen
Spinnmilben lieben Gurken, weshalb man sie häufig an Gurkenpflanzen bekämpfen muss.

Spinnmilben müssen Sie häufig auf folgenden Pflanzen bekämpfen:

  • Bohnen
  • Gurken
  • Hortensien
  • Oleander
  • Rosen
  • Obst: Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Wein
  • Obstbäume: Apfel, Birne, Pfirsich, Zwetschge

Schadbild an befallenen Pflanzen erkennen

Einen Schädlingsbefall kann man insbesondere an den feinen Gespinsten erkennen, die die Pflanze umgeben.

Auf den Blattachseln und Blatträndern kann man außerdem Saugschäden erkennen. Diese zeichnen sich durch helle Sprenkel auf der Blattoberfläche aus. Die Schädlinge stechen in das Blatt hinein und saugen dadurch Zellsäfte aus. Als Folge des Saugschadens vertrocknet das Blatt an den Einstichstellen und kann bei starkem Befall sogar komplett absterben und die Pflanze in Mitleidenschaft ziehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, rechtzeitig Spinnmilben zu erkennen und zu bekämpfen.

Spinnmilben mit natürlichen Hausmitteln bekämpfen

Wer Spinnmilben bekämpfen möchte, der sollte als erstes immer natürliche Hausmittel ausprobieren. Denn oftmals zeigen einfache Hausmittel bereits ausreichende Wirkung, um die Schädlinge loszuwerden. Erst wenn mehrere Versuche mit Hausmitteln fehlschlagen, sollten biologische Mittel aus dem Fachhandel angewendet werden.

Nachfolgend stellen wir Ihnen natürliche Tipps und Hausmittel vor, mit denen Sie Spinnmilben bekämpfen können.

Abduschen der betroffenen Pflanzen

Sobald sie Gespinste oder vereinzelte Spinnmilben auf ihren Pflanzen wandern sehen, sollten sie handeln. Als ersten Schritt empfiehlt es sich, die Schädlinge durch ein Abduschen zu bekämpfen. Handelt es sich um Pflanzen im Freiland, können Sie ihren Gartenschlauch auf einen harten Strahl einstellen und ihre Pflanzen damit abbrausen. Bei Zimmerpflanzen empfiehlt es sich, die Pflanzen mit ins Badezimmer zu nehmen und diese in der Badewanne mit dem Duschkopf abzubrausen.

Durch den starken Wasserstrahl werden die Schädlinge von den Blättern gespült und ihre Gespinste vernichtet.

Wasser-Öl-Mischung als Sprühlösung

Sowohl im Freiland als auch in der Wohnung können Sie eine Wasser-Öl-Sprühlösung an ihren Pflanzen anwenden, um die Schädlinge zu bekämpfen. Mischen Sie 250 ml Rapsöl mit 1 Liter Wasser und geben Sie die Lösung in eine Sprühflasche. Benetzen Sie die befallenen Pflanzen nun ausreichend mit der Mischung.

Durch das enthaltene Öl werden die Atemwege der Schädlinge verstopft, sodass diese daran ersticken.

Sud aus Ackerschachtelhalm, Knoblauch und Zwiebel

Ein beliebtes Hausmittel, um Schädlinge aller Art zu bekämpfen, ist ein Sud aus Ackerschachtelhalmen. Diesen Sud können Sie ebenfalls als Sprühlösung für Pflanzen anwenden. Um den Sud aus Ackerschachtelhalm, Knoblauch und Zwiebeln herzustellen, kochen Sie einfach alle Zutaten für 15 Minuten in 1 Liter kochendem Wasser.

Den bräunlichen Sud können Sie anschließend umfüllen und mehrere Monate lagern. Die besondere Mischung der Zutaten schützt Ihre Pflanzen nicht nur von Schädlingen, sondern hat auch noch eine stärkende Wirkung. Den Sud kann man daher auch zur Vorbeugung anwenden.

Raubmilben

Raubmilben gelten ebenfalls als Hausmittel, das bei der Schädlingsbekämpfung an Pflanzen sehr beliebt ist. Denn diese 0,5 mm bis 1 mm kleinen Nützlinge machen Jagd auf Larven und Eier vieler verschiedener Schädlingsarten und hinterlassen dabei keinen Schaden an den Pflanzen. Raubmilben sind auch in der Landwirtschaft zugelassen, um Schädlinge wie Spinnmilben zu bekämpfen. Ein weiteres Anwendungsbeispiel sind Raubmilben gegen Trauermücken.

Zigarettenasche

Das in Zigaretten enthaltene Nikotin ist nicht nur für Menschen ein Gift, sondern auch für Schädlinge. Das Nikotin wirkt als Nervengift, das die Schädlinge schnell abtötet. Deshalb kann man Zigarettenasche mit Wasser verdünnen, um es auf die Blätter aufzutragen und die Schädlinge zu bekämpfen. Durch den Kontakt mit dem Nikotin, vergiften sich die Schädlinge und gehen daraufhin ein.

Spinnmilben vorbeugen statt bekämpfen

Luftfeuchtigkeit

Als vorbeugende Maßnahme, damit man Spinnmilben gar nicht erst bekämpfen muss, sollte man die Luftfeuchtigkeit hoch halten. Besprühen Sie Ihre Gartenpflanzen im Sommer häufiger mit Wasser. Eine Mulchschicht hilft, zugeführtes Gießwasser länger im Boden zu speichern.

Denken Sie daran, Zimmerpflanzen im Winter auf einen Untersetzer zu setzen, der immer mit Wasser gefüllt ist. Dadurch verdunstet das Wasser durch die Heizungsluft und befeuchtet ebenfalls die Umgebung der Pflanze.

Nützlinge als Vorbeugung züchten

Fördern Sie Nützlinge, die natürliche Gegenspieler der Spinnmilben sind. So bekämpfen Sie sie nicht nur auf natürliche Weise, sondern schaffen auch noch einen naturnahen Garten.

Nützlinge gegen Spinnmilben sind:

  • Florfliegen
  • Laufkäfer
  • Marienkäfer
  • Raubmilben

9 beste Mittel gegen Spinnmilben aus dem Fachhandel

Wenn die oben genannten Hausmittel nicht mehr ausreichen, um Spinnmilben zu bekämpfen, können folgende Mittel aus dem Fachhandel die letzte Rettung sein. Sprays sind sehr effektiv in ihrer Wirkung und werden deshalb zur Schädlingsbekämpfung häufig angewendet. Wählen Sie im Idealfall biologische Mittel aus, wenn Sie Ihre Nutzpflanzen im Garten behandeln.

Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 19.03.2024 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API. | Haftungsausschluss: Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.