Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel: Biologische und chemische Mittel in der Übersicht

Dieser Artikel zum Thema „Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel“ ist Teil 3 der Serie zur Kirschfruchtfliegenbekämpfung. Hier geht es zur Übersicht aller 10 Obstschädlinge. Hier erfahren Sie, welche biologischen und chemischen Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel es gibt, die gegen einen Schädlingsbefall wirken und welche davon für die Anwendung im Haus- und Kleingarten durch Hobbygärtner erlaubt sind.

Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) gilt als schlimmster Schädling in der Süßkirschen- und Sauerkirschen-Ernte. Denn sie kann im schlimmsten Fall eine gesamte Ernte zunichte machen. Der Grund liegt darin, dass die millimetergroße, braune und trapezförmige Fliege mit den grünen Facetten-Augen ihre Eier in den reifenden Früchten ablegt.

Die Folgen sind, dass die Larven dort schlüpfen und sich vom Fruchtfleisch rund um den Kern der Frucht ernähren. Die befallenen Früchte fallen dadurch bereits im halbreifen Zustand vom Baum und beginnen zu faulen. Man erkennt die Anzeichen eines Befalls an der Einstichstelle im Obst. Diese Stelle färbt sich mit der Zeit bräunlich und gibt bei leichtem Druck nach. Denn das Fruchtfleisch wird durch den Larven-Fraß ganz schmierig.

Wenn die Larven nach fünf bis sechs Wochen nach ihrem Schlüpfen am Boden ankommen (sei es durch Fallobst oder durch ihren Spinnfaden), dann verkriechen sie sich in die Erde. Dort verpuppen sie sich über den Winter, wodurch im nächsten Jahr gegen Mai neue Insekten entstehen, die ihre Eier in den Kirschen ablegen.

Wenn die Kirschfruchtfliegenbekämpfung nicht rechtzeitig erfolgt, droht eine gesamte Ernte vernichtet zu werden. Dies kann insbesondere im professionellen Obstanbau einen enormen wirtschaftlichen Schaden bedeuten.

Kirschfruchtfliege Spritzmittel
Chemische Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel sind nur für das Freiland und nur durch berufliche Anwender erlaubt. Wer seinen Haus- oder Kleingarten bearbeiten möchte, muss auf biologische Mittel zurückgreifen.

Biologische Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel

Für den privaten Gebrauch im Haus- und Kleingarten gibt es zugelassene biologische Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel. Diese Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel kann man in jedem Fachhandel und auch online kaufen.

Da sich insbesondere einige (für Menschen unbedenkliche) Pilzarten als effektive Gegenspieler der Rhagoletis cerasi anbieten, sind diese Inhaltsstoffe Bestandteil vieler biologischer Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel.

Insbesondere der Pilz der Gattung „Beauveria bassiana“ hat sich als Mittel in der Schädlingsbekämpfung bewährt. Dieser Pilz befällt die schädlichen Insekten und macht sie dadurch unschädlich.

Da Pilzsporen generell durch UV-Strahlen schnell inaktiviert werden und somit ihre Wirkung verlieren, muss die Behandlung mit biologischen Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel allerdings regelmäßig wiederholt werden.

Die erste Anwendung mit dem Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel sollte etwa eine Woche nach dem Flugbeginn der Insekten erfolgen. Dieser Zeitraum liegt je nach Temperatur zwischen Ende Mai und Anfang Juli.

Danach sollte die Behandlung mit dem Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel jede Woche bis einige Tage vor der Ernte wiederholt werden.

Ganz wichtig ist bei der Anwendung darauf zu achten, dass die gesamte Baumkrone vollständig benetzt ist.

Chemische Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel: Mospilan SG, Danjiri und Decis trap

Neben biologischen Mitteln für den privaten Gebrauch gibt es auch chemische Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel. In Deutschland sind einige chemische Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel allerdings verboten worden. Jedoch gibt es noch einige wenige, deren Anwendung eingeschränkt, aber trotzdem nur durch fachkundige Personen erlaubt sind.

Zu diesen gehören Mospilan SG, Danjiri und Decis trap.

Achtung: Die Anwendung dieser chemischen Kirschfruchtfliegen-Spritzmittel ist im Haus- und Kleingarten verboten. Sie dürfen nur auf Freilandflächen angewandt werden, die gärnterisch, landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzt werden.

Außerdem sind die Pflanzenschutzmittel mit langfristiger Wirkung sehr giftig für Wasserorganismen und gesundheitsschädlich für den Menschen. Aus diesem Grund darf die Anwendung ausschließlich durch berufliche Anwender erfolgen.

Mospilan SG

Das am meisten bekannte Spritzmittel Mospilan SG ist ein Insektizid in Form eines wasserlöslichen Granulats. Der Wirkstoff ist Acetamiprid. Das Pflanzenschutzmittel wird im professionellen Ackerbau, Obstbau und Zierpflanzenbau angewendet. So dient es unter anderem der Madenbekämpfung an der Süßkirsche und Sauerkirsche.

Danjiri

Danjiri ist wie Mospilan SG ebenfalls ein wasserlösliches Insektizid mit dem Wirkstoff Acetamiprid. Es dringt schnell in die Pflanzen ein und zeigt dadurch hohe Wirkung gegen saugende und beißende Insekten.

Auch bei diesem Pflanzenschutzmittel gilt es, vor der Anwendung das Produktblatt und Sicherheitsdatenblatt zu lesen.

Decis trap

Die Decis trap ist eine spezielle Kirschfruchtfliegenfalle mit dem Wirkstoff Deltamethrin. Durch ihre Gelbfärbung lockt es gezielt Kirschfruchtfliegen an. Im Inneren der Falle erfolgt die eigentliche Bekämpfung durch Kontakt mit dem transparenten Deckel, der mit dem Wirkstoff behandelt ist. Das Deltamethrin unterbindet das Schließen der Natrium-Ionen-Kanäle im Nervensystem der Insekten. Die getöteten Insekten verbleiben in der Falle.

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