Grasmilben beim Pferd erkennen und behandeln

Dieser Artikel zum Thema Grasmilben beim Pferd erkennen und behandeln ist Teil 3 der Serie über Milbenbekämpfung. Hier geht es zur Übersicht aller 12 Ratgeber.

Hier erfahren Sie, an welchen Symptomen Sie eine Grasmilbenallergie beim Pferd erkennen, ob Grasmilben beim Pferd ansteckend sind, wie Sie Grasmilben beim Pferd behandeln und welche Hausmittel und Mittel aus der Zoohandlung helfen, die lästigen Grasmilben zu behandeln.

Wie kommen Grasmilben auf mein Pferd?

Fast jeder Pferdehalter musste schon einmal Grasmilben (auch Herbstgrasmilben) behandeln. Denn ihr idealer Lebensraum sind Weiden und Wiesen. Sobald die Temperaturen im Frühjahr und Sommer steigen, schlüpfen die Grasmilbenlarven und begeben sich auf die Suche nach pflanzlicher und tierischer Nahrung. Dazu klettern sie bis an die Spitzen der Grashalme und Sträucher, um an ihnen zu saugen und um auf vorbeiziehende tierische Wirte zu warten. Streift ein Pferd durch die Wiesen und Weiden oder legt es sich hin, um in der Sonne zu baden, kommt es nicht selten vor, dass Grasmilben unsere Pferde befallen und beißen.

Herbstgrasmilben halten sich an den Pferdebeinen fest und kriechen von dort aus den Körper hinauf, bis sie eine geeignete Stelle gefunden haben, an der sie sich festbeißen. Dann bohren sie ihr Mundwerkzeug in die Haut und sondern ein Speichelsekret ab, das die oberste Hautschicht aufweicht. Die Grasmilben saugen dann die aufgelösten Zellsäfte, Lymphe und Blut, bis sie satt sind. Dann werfen sie sich nach wenigen Stunden von ihrem Wirt ab.

Die Folgen eines Milbenbisses kann man anhand des starken Juckreizes beim Pferd oder am wunden Hautschorf erkennen, die man behandeln sollte.

Zwar sind Herbstgrasmilben vorwiegend im Frühjahr und Sommer aktiv, jedoch bleibt auch der Herbst nicht hundertprozentig milbenfrei.

Um die Tiere zu schützen, ist es daher wichtig, einen Befall mit Grasmilben beim Pferd rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zusätzlich sollten das ganze Jahr über Mittel aus dem Tiergeschäft zur Vorbeugung angewendet werden.

Sind Grasmilben beim Pferd ansteckend und auf den Menschen übertragbar?

Die gute Nachricht: Herbstgrasmilben beim Pferd sind nicht ansteckend und sie übertragen auch keine Krankheiten. Sie verursachen bloß starken Juckreiz, der jedoch unproblematisch ist, sofern Sie ihn richtig behandeln.

Allerdings können sich Grasmilben auch auf den Menschen übertragen, wenn sie aus versehen abgestreift werden. Grasmilbenbisse beim Menschen verursachen ebenfalls Juckreiz, der jedoch auch bei ihnen nicht gefährlich ist und den man gut behandeln kann.

Herbstgrasmilben beim Pferd erkennen: Symptome und Folgen

Neben Grasmilben bzw. Herbstgrasmilben beißen auch andere Milbenarten unsere Pferde, wie z.B. die rote Vogelmilbe. Die rote Vogelmilbe gilt normalerweise als Hühnermilbe, die unsere Mast- und Legehühner im Hühnerstall befällt. Jedoch beißen sie gerne auch einmal unsere Pferde am Kopf, an den Pferdebeinen oder an den Fesseln.

Ganz gleich um welche Milbenart es sich handelt, die Symptome sind alle gleich und können dem Pferd je nach Stärke des Befalls immens zusetzen.

Grasmilben beim Pferd erkennen und behandeln
Grasmilben machen sich beim Pferd durch starken Juckreiz bemerkbar. Die Bisse erfolgen häufig am Kopf und an den Pferdebeinen.

Die zuverlässigsten Symptome eines Milbenbisses sind starker Juckreiz, Hautausschlag oder SchuppenBildung, die nach mehreren Stunden bis einem Tag auftreten. Durch den Juckreiz kratzen oder beißen die Tiere regelmäßig an ihrer Haut, bis sich die entsprechenden Stellen entzünden. Eine wunde Haut bietet schließlich eine gute Grundlage für Bakterien und Pilze, die einen Pilzbefall oder Mauke mit Bläschen, Schorf und Knötchen an den Fesselbeugen begünstigen. Bei manchen Pferden können Milbenbisse auch eine Grasmilbenallergie auslösen.

Grasmilben beim Pferd behandeln: Hausmittel und Mittel aus der Zoohandlung

Liegt ein Befall mit Grasmilben bei Ihrem Pferd vor, müssen Sie es so schnell wie möglich behandeln. Die nachfolgen Tipps, Hausmittel und Mittel aus der Zoohandlung helfen Ihnen dabei, die Schädlinge zu behandeln.

1. Grasmilben beim Pferd behandeln

Der erste Schritt ist es, die Grasmilben beim Pferd zu behandeln. Dazu müssen Sie Ihr Tier gründlich putzen und ausbürsten. Als beliebtes Hausmittel gegen Schädlinge aller Art hat sich Essig bewährt. Denn Essig hat einen speziellen Geruch, den manche Tiere und Insekten nicht mögen. Der Geruch vertreibt die Parasiten und zusätzlich wird das Milieu im Fellkleid zu sauer für sie, sodass sie nur ungerne in die Haut beißen. Als natürliche Reinigungslösung empfehlen wir eine Essig-Wasser-Lösung.

2. Wunden durch Grasmilben mit Hausmitteln behandeln

Haben Sie Ihr Pferd gründlich geputzt, sollten Sie die Milbenbisse und wunde Hautstellen behandeln. Bei einem leichten Befall können einfache Hausmittel ohne Chemie bereits ausreichen. Beliebte Hausmittel sind die Öle Schwarzkümmelöl, Neemöl, Lavendelöl und Arganöl.

Gegen den starken Juckreiz helfen Schwarzkümmelöl, Lavendelöl oder Arganöl sehr gut. Diese Öle haben eine antihistamine und entzündungshemmende Wirkung und helfen auch eine Grasmilbenallergie zu behandeln. Lavendelöl und Neemöl wirken zudem als natürlicher Insektenschutz, da stechende und beißende Insekten diesen Geruch meiden.

Die Anwendung von Öl-Reibungen sollte jeden Tag für 2 bis 3 Wochen erfolgen. Die Entzündungen gehen deutlich zurück und eine positive Wirkung ist klar erkennbar.

3. Mittel aus dem Zoogeschäft

Ist die Haut wund und entzündet, sollten Sie Ihr Pferd mit einem medizinischem Shampoo behandeln. Dieses tötet vorhandene Bakterien und Keime ab und hilft der Haut, sich nach einem Milbenbefall oder einer Pilzinfektion zu regenerieren. Außerdem gibt es Anti-Milben-Tropfen, die man zur Parasitenabwehr auf die Haut träufelt und einmassiert. Beide Mittel sind sehr gut geeignet, um einen Milbenbefall zu behandeln.

3 Tipps, mit denen Sie Grasmilben beim Pferd vorbeugen können

1. Pferdestall sauber halten

Milben lieben Ecken als Verstecke und halten sich gerne im Tierstall auf. Deshalb ist der erste Schritt der Vorbeugung, den Pferdestall sauber und milbenfrei zu halten.

  • Mistmatratze: Neues Stroh sollte täglich nachgestreut und nach 6 bis 8 Wochen komplett erneuert werden.
  • Tränke und Futtertröge: Tränke und Futtertröge sollten täglich gereinigt werden.
  • Stallboden: Der Boden sollte regelmäßig gefegt werden, um den Milben ihre heimischen Grundlagen zu nehmen.
  • Grundreinigung und Desinfizierung: Eine Grundreinigung und Desinfizierung des Pferdestalls sollte mindestens einmal im Jahr erfolgen. Behandeln Sie alles mit einem Hochdruckreiniger und verwenden Sie für Tierställe zugelassene Desinfektionsmittel.
  • Kieselgur: Wenden Sie zur Desinfektion Kieselgur an. Die Anwendung sollte mit einem Zerstäuber alle zwei bis drei Wochen und nach jedem Ausmisten erfolgen.

2. Immunsystem des Pferdes stärken

Je stärker das Immunsystem des Pferdes ist, desto besser kann es die Folgen eines Milbenbisses abwehren. Darum gilt es, dem Tier möglichst viel Weidegang und gesundes, natürliches Futter zu bieten. Da der Magen und der Darm für einen gesunden Stoffwechsel maßgeblich sind (auch beim Menschen!), sollte man sie in ihrer Funktion stets unterstützen. Ein gutes Mittel, um das Immunsystem des Pferdes zu stärken ist deshalb gutes Futter zu verabreichen. Auf den Speiseplan sollten gehören:

  • viel Heu
  • Vitamine (z.B. Apfel oder Karotte)
  • Hagebutten
  • natürliche Kräutermüslis

3. Die richtige Fell- und Hautpflege

Neben dem Futter spielen auch ein gesundes Fell und eine gut durchblutete Haut eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Grasmilben. Darum empfehlen wir insbesondere die Fesseln und Pferdebeine regelmäßig und gründlich zu putzen. Dazu gibt es spezielle Pferdebürsten, die die Haut massieren und die Durchblutung fördern.

Für eine gesunde Hautbarriere ist das Hausmittel Kokosöl bzw. Kokosfett sehr hilfreich. Es pflegt die Haut und ist gleichzeitig so glatt, dass Milben sich schlecht an der Haut festhalten können und abrutschen. Die Anwendung mit Kokosöl oder Kokosfett sollte alle paar Tage erfolgen.

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