Dieser Ratgeber zum Holzwurm im Brennholz bekämpfen ist Teil unserer 14 teiligen Serie zur Holzwurmbekämpfung. Hier geht es zur Übersicht aller Holzwurm Ratgeber.
Wer als Hausbesitzer Holzwürmer im Feuerholz entdeckt, der fragt sich zu Recht, ob die Schädlinge auch Fraßschäden am Haus verursachen können. In diesem Artikel klären wir darüber auf, welche Käfer und Larven sich in Brennholz und verbauten Hölzern aufhalten und wie groß die Gefahren für Möbel, Vertäfelungen, Dachbalken und Wohnräume durch den Holzwurm sind.
Die Gefahr durch Holzwurm im Brennholz ist gering
Die gute Nachricht zu Beginn: Die Gefahr durch den Holzwurm im Brennholz ist gering, da es sich dabei primär um Frischholzinsekten handelt, während im Haus vor allem Trockenholzschädlinge ihr Unwesen treiben. In geheizten Räumen ist die Holzfeuchte sogar so gering, dass normalerweise gar keine Holzschädlinge überleben. Gleiches gilt für gekauftes und kammergetrocknetes Feuerholz oder gepresste Briketts. Lediglich selbst geschlagenes und falsch getrocknetes Holz birgt Gefahren zum Bekämpfen.
Welche Gefahren bestehen? Den gefährlichen Holzwurm erkennen Sie daran, dass sich die Tiere jahrelang durch befallene Hölzer fressen und massive Schäden anrichten. Allerdings benötigen die Larven des Holzbocks oder gemeinen Nagekäfers eine Holzfeuchte oberhalb von 12% um einen passenden Lebensraum vorzufinden. Derartige Lebensverhältnisse finden sich beispielsweise in feuchten Kellern, im zugigen Dachstuhl oder eben draußen im gelagerten Brennholz, nicht jedoch in geheizten Räumen.
Allerdings wuseln im Feuerholz zumeist andere, ungefährliche Holzschädlinge, die eine Holzfeuchte von ca. 20%, sowie Rinde lieben. Schleppt man den Holzwurm in die Wohnung, wo das Brennholz weiter austrocknet, so können die verpuppten Käfer zwar noch schlüpfen, aber mangels geeigneter Holzfeuchte keine weiteren Hölzer befallen. Ein Bekämpfen ist in dem Fall nicht erforderlich.
Weiterhin bestehen einige Unterschiede zwischen Bauhölzern und Kaminhölzern als Lebensraum. So benötigen die Feuchtholzlarven zur Vermehrung Rinde, welche innerhalb des Hauses beim Bau entfernt wird. Auch schmecken die, zum Großteil verbauten Nadelhölzer, dem Laubholz liebenden Holzwurm aus dem Feuerholz nicht. Ein Vergleich der Attraktivität von Brennholz und Bauholz für Schädlingsbefall liefert die folgende Tabelle:
Brennholz | Bauholz | |
Holzart | Laubholz | Nadelholz & Laubholz |
Rinde | mit Rinde | nicht berindet |
Holzfeuchte | saftig bis >20% | trocken <20% |
Schädlinge | primär Frischholzinsekten | Trockenholzinsekten |
Vorkommen | primär in Rindennähe | Nie im harten Kernholz |
Bemerkung | keine Weiterentwicklung nach Trocknung im Haus. Rinde notwendig | Hausbock kommt nicht mehr wild lebend vor. Verbreitung im Feuerholz unwahrscheinlich |
Überblick der Holzschädlinge im Feuerholz
Der Holzwurm ist eigentlich kein Wurm sondern eine Larve, die sich bis zur Verpuppung jahrelang durch Hölzer frisst. Trockenholzschädlinge verursachen auf diese Art hohe wirtschaftliche Schäden, etwa beim Befall von antiken Möbeln, Balken oder bei Zerstörung der Statik am Dachstuhl.
Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Trockenholzschädlingen und Feuchtholzschädlingen im Brennholz ist die Holzfeuchte. Diese messen Sie mit einem Holzfeuchtemessgerät.
Feuchtholzschädlinge holt man sich im Wesentlichen durch selbst geschlagenes Holz ins Haus. Risikofaktoren für den Holzwurm sind:
- Der Einschlag findet in der Saftzeit statt.
- Es wird geschädigtes Holz gelagert.
- Die Lagerung findet direkt im Wald statt.
Einen kleinen Überblick welchen Holzwurm Sie bekämpfen müssen und wie hoch das Schadenspotential ist, gibt die folgende Tabelle:
Schädling | Feuchtigkeit | Risiko am Bauwerk | Hinweis |
Brauner Splintholzkäfer | >10 % | hoch für Laubhölzer | Selten im Brennholz |
Hausbock | >12 % | sehr hoch | Erkennbar an Fraßgeräuschen |
Gemeiner Nagekäfer | >12 % | sehr hoch | Nur Brennholz mit mehrjähriger Trocknung |
Bunter Nagekäfer | >18 % | keines | Benötigt vorherigen Pilzbefall |
Scheibenbock | >20 % | keines | Benötigt Rinde |
Rothalsbock | >25 % | keines | |
Mulmbock | >30 % | keines | Liebt Hölzer mit Erdkontakt |
Tipp: Bestellen Sie kammergetrocknetes Brennholz, so ist dieses frei von Schädlingen. Der Holzwurm überlebt die Trocknung nämlich nicht. Gleiches gilt für Holzbriketts, die unter hohem Druck zusammengepresst werden.
Holzwurm bekämpfen: Wo Sie keinesfalls Feuerholz lagern sollten
In gut geheizten Wohnräumen mit trockener Luftfeuchtigkeit findet der Holzwurm im Feuerholz keine geeigneten Lebensbedingungen vor. Feuchträume, wie modrige Keller oder Gartenlauben bieten jedoch gute Verbreitungsmöglichkeiten.
Beherzigen Sie bei der Lagerung und Trocknung von Feuerholz daher folgende Tipps um den Holzwurm wirksam zu bekämpfen:
- Beachten Sie eine Trocknungszeit von mindestens zwei Jahren bei selbst geschlagenem Holz. Verbranntes Holz sollte eine Restfeuchte von unter 20% aufweisen.
- Feuchte Keller und Dachböden sind für die Lagerung der Hölzer tabu.
- Lagern Sie immer nur so viel Brennholz im Haus wie nötig.
- Nutzen Sie einen Dachüberstand um das Feuerholz trocken zu lagern.
- Stapeln Sie Holzscheite immer in Längsrichtung, sodass die Witterung nur die kurze Seite anfeuchtet. Es muss an allen Seiten immer genug Zwischenraum für Luftzirkulation bestehen, um Schimmel zu vermeiden.
- Vermeiden Sie direkte Erdberührung mit einer Unterlage oder das Stapeln an einer Hauswand.
Muss man den Holzwurm im Brennholz bekämpfen?
Auf diese Frage gibt es eine klare Antwort: Nein, man muss den Holzwurm im Brennholz nicht bekämpfen. Anderslautende Behauptungen stammen zumeist von Herstellern der Schädlingsbekämpfungsmittel und basieren auf wirtschaftlichen Hintergedanken.
Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 4.10.2024 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API. | Haftungsausschluss: Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.