Eichenprozessionsspinner Bekämpfung: Kosten auf Privatgrundstück

Dieser Artikel über Eichenprozessionsspinner Bekämpfung und die Kosten auf Privatgrundstücken ist Teil 5 der 5 teiligen Serie über effektive Eichenprozessionsspinnerbekämpfung.

Die Raupen des Prozessionsspinners besitzen giftige Brennhaare mit einem allergieauslösendem Enzym. Auf der menschlichen Haut, im Auge oder beim Einatmen an den Schleimhäuten lösen sie schlimmen Hautausschlag und weitere unangenehme Symptome aus. Ähnlich wie bei einer Allergie sind Juckreiz und Quaddeln die Folge. Es ist daher notwendig den Eichenprozessionsspinner überall da zu bekämpfen, wo der Schädling in Kontakt mit Menschen und Haustieren geraten kann. Insbesondere beim Befall von Privatgrundstücken müssen die gefährlichen Raupen entfernt werden. Wir klären auf, wie das geht und welche Kosten bei der Bekämpfung anfallen.

Eichenprozessionsspinner bekämpfen Kosten Privatgrundstück
Eichenprozessionsspinner bekämpfen: Wegen der Allergiegefahr muss auch auf dem Privatgrundstück eine Beseitigung erfolgen. Die Kosten können dabei schnell vierstellig werden.

Welche Möglichkeiten gibt es zum Bekämpfen der Eichenprozessionsspinner?

Die Bekämpfungsstrategie gegen den Eichenprozessionsspinner ist abhängig von der Entwicklung der Raupen. Bis diese sich zum Falter verpuppen durchläuft sie sechs Entwicklungsstadien. Ab dem dritten Stadium, ab Ende Mai oder Anfang Juni, bilden sich die giftigen Brennhaare aus. Davor kann mit vorbeugenden Wachstumsregulatoren die weitere Entwicklung und damit die Ausbildung der Brennhaare unterbunden werden. Die Kosten für die entsprechenden biologischen Spritzmittel sind dabei verhältnismäßig günstig. Sie benötigen aber in jedem Fall ein Drucksprühgerät.

Verfügt der Eichenprozessionsspinner erst einmal über die Gifthaare, dann hilft nur noch eine mechanische Bekämpfung mittels Hochleistungssauger, bei der die Haare so gut wie möglich beseitigt werden.

Wie verläuft die Bekämpfung auf Privatgrundstücken

Bei Privatgrundstücken ist der Eigentümer für die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner zuständig und zwar auf eigene Kosten. Es ist jedoch davon abzuraten, selbst tätig zu werden und die eigene Gesundheit zu riskieren. Beauftragen Sie unbedingt einen Fachmann für Schädlingsbekämpfung, auch wenn die Kosten für den Einsatz teurer sind als bei Eigenleistung.

Gesundheitliches Risiko bei der privaten Bekämpfung

Wenn Sie trotzdem selbstständig die Eichenprozessionsspinner auf dem Privatgrundstück bekämpfen wollen, dann sollten Sie zuvor eine Risikoabschätzung treffen und IN JEDEM FALL(!) über Vollschutz verfügen. Neben einem Einweg-Ganzkörperschutzanzug mit Kapuze umfasst dieser Handschuhe, Gummistiefel, Atemschutz (Vollmaske mit FFP-2-Filter) und Augenschutz. Am besten ist eine komplette Gesichtsmaske, damit auch die Haut geschützt ist.

Für die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner auf Privatgrundstücken unterteilen wir folgende Risikostufen:

  1. Niedriges Risiko: Es handelt sich um einen Erstbefall. Es sollen überwinternde Eier entfernt oder Raupen in den ersten beiden Entwicklungsstadien bekämpft werden. Da hier noch keine Brennhaare vorliegen ist das Gesundheitsrisiko gering.
  2. Mittleres Risiko bis großes Risiko: Gespinste aus dem Vorjahr oder im Folgejahr auftretende Raupen sollen entfernt werden. In diesem Fall können Gifthaare den Winter überdauert haben und sich noch rund um die Eiche oder eingewebt im Gespinst befinden. Hier gilt höchste Vorsicht!
  3. Großes Risiko: Raupen und Gespinste des Eichenprozessionsspinners sollen auf einem Privatgrundstück bekämpft werden, Gifthaare sind ausgeprägt. Aktive Tiere bilden das größte Risiko.

Spritzmittel und Hochleistungssauger entfernen Eichenprozessionsspinner

Vor der Entwicklung der gefährlichen Gifthaare im dritten Larvenstadium können gegen Eichenprozessionsspinner mit biologischen Spritzmitteln auf Basis des Bacillus thuringiensis oder mit Pflanzenextrakten aus dem Neembaum gute Erfolge erzielt werden. Für Privatanwender gibt es beispielsweise das Mittel Xentari Raupenfrei von Neudorff oder ähnliche Raupenspritzmittel zu günstigen Kosten (10€ – 30€) zu kaufen.

Der Wirkstoff Bacillus thuringiensis wird beim Fressen von den Raupen aufgenommen und sorgt dafür, dass sich die Darmwand zersetzt. So stoppt der Eichenprozessionsspinner sehr schnell den Fraß und verendet letztlich. Wegen der selektiven Wirkweise werden Bienen und Nützlinge nicht gefährdet.

Aktiver Befall: Hier hilft nur noch der professionelle Schädlingsbekämpfer

Sind die Brennhaare des Eichenprozessionsspinner bereits entwickelt, dann müssen Gespinste und Raupen mit speziellen Saugern vom Stamm abgesaugt werden. Dies gilt ab Ende Mai und bietet das größte Gesundheitsrisiko. Zunächst werden die Gespinstnester und Tiere mit Pflanzenölen verklebt und dann durch Hochleistungssauger entfernt. Der professionelle Schädlingsbekämpfer gewährleistet Ihnen anschließend auch die fachgerechte Entsorgung in einer Sonderverbrennungsanlage.

Vorsicht Gefahr: Andere und weitaus problematischere Methoden für Privatpersonen sind das Abbrennen mittels Gasbrenner oder das Abspritzen per Hochdruckreiniger. Dabei werden die Haare aufgewirbelt und in der Umgebung verteilt. Desweiteren besteht Brandgefahr durch die Flammen, was gerade in warmen Sommermonaten ein K.O.-Kriterium darstellt. Auch das Absammeln per Hand ist zwar effektiv, birgt bei Hautkontakt aber ebenfalls Gesundheitsrisiken.

Eichenprozessionsspinner: Kosten der Bekämpfung auf privatem Grundstück

Die Kosten für die professionelle Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner auf einem Privatgrundstück hängen vom Einsatz und den verwendeten Materialien ab. Natürlich muss auch die Arbeitszeit und gegebenenfalls die Anfahrt der Schädlingsbekämpfer berechnet werden. Auch die Höhe der Bäume und der Standort sind entscheidend:

Eichenprozessionsspinner Kosten Hebebühne
Die Kosten der Hebebühne verteuern den Preis bei der Beseitigung des Eichenprozessionsspinners besonders schnell.

Sind Hubbühnen oder Aufstellgenehmigungen erforderlich, dann verteuert dies die Kosten zusätzlich. Je größer die Nester und je mehr Bäume befallen sind, desto aufwändiger ist die Entfernung für den Schädlingsbekämpfer. Als Privatperson können Sie je nach Aufwand der Eichenprozessionsspinner Bekämpfung auf dem Privatgrundstück mit folgenden Kosten und Preisen rechnen:

  • Preis pro Baum bei mechanischer Bekämpfung: ca. 150€ – 500€
  • Preis pro Baum bei Behandlung mit Insektiziden: ca. 30€ – 60€
  • Hebebühne ohne Schlepper: ca. 200€ / Tag
  • Hebebühne mit Schlepper und Bedienung: ca. 80€ – 150€ / Stunde

Es gab in der Vergangenheit (unverständlicherweise) Gerichtsurteile [VG Magdeburg (Az. 1 A 94/15 MD)], nach denen eine Gemeinde den ausgestellten Ordnungsbescheid zurücknehmen und die Kosten von 3665,20€ für die Schädlingsbekämpfung selbst tragen musste. Denn im Zuge der Gefahrenabwehrgesetze müsste es normalerweise Sache des Eigentümers sein, die Rechnung der Schädlingsbekämpfung zu zahlen. Als Betroffener können Sie daher mit etwas Glück ein passendes Gerichtsurteil finden und zu Ihren Gunsten nutzen.

Tipp: Die mechanische Entfernung der Nester verursacht deutlich höhere Kosten als die vorbeugende Spritzung. Nur eine vorbeugende Spritzung verhindert die Bildung neuer Brennhaare. Mit einer rechtzeitigen Prophylaxe können Sie daher viel Geld sparen. Das hilft auch der Gesundheit, denn im Normalfall ist die Gegend nach der Entfernung der Nester auch beim Einsatz eines Fachmanns nicht frei von Brennhaaren.

Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 19.03.2024 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API. | Haftungsausschluss: Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.