Dieser Artikel zum Thema „Kirschfruchtfliegen bekämpfen“ ist Teil 1 der Serie zur Kirschfruchtfliegenbekämpfung. Hier geht es zur Übersicht aller 10 Obstschädlinge.
In diesem Ratgeber erfahren verzweifelte Obstgärtner
- worauf sie achten müssen, wenn sie in ihrem Garten Kirschfruchtfliegen bekämpfen möchten
- welche Mittel bei der Bekämpfung hilfreich sind und
- wie sie einen Befall der Kirschen mit Larven vorbeugen.
Warum Sie in Ihrem Garten Kirschfruchtfliegen bekämpfen sollten
Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist eine bis zu 5 Millimeter große Bohrfliege, deren Aussehen an eine Stubenfliege erinnert. Durch ihre bräunlichen und quer gebänderten Flügel, ihre grünen Facettenaugen und ihren trapezförmigen Rücken, lässt sie sich jedoch gut von der Stubenfliege unterscheiden.
Im Garten und in der professionellen Landwirtschaft gilt die Rhagoletis cerasi als bedeutsamster Schädling in der Süßkirschen- und Sauerkirschenernte.
Denn sie macht der Ernte jedes Jahr erneut erheblich zu schaffen, indem sie 50 bis 80 Eier in den reifenden Früchten ablegt. Ihre Maden schlüpfen in den Süßkirschen und ernähren sich dort vom süßen Fruchtfleisch rund um den Stein. Befallene Früchte fallen bereits im halbreifen Zustand auf den Boden herab und beginnen zu faulen. Man erkennt einen Befall der Früchte anhand der kleinen Einstichstellen in den Kirschen. Diese Stellen färben sich langsam braun und geben auf Druck schnell nach.
Kirschfruchtfliegen bekämpfen – Das sollten Sie wissen: Die Flugzeit liegt je nach Temperatur zwischen Ende Mai und Anfang Juli. Kühlere Temperaturen und hohe Niederschläge während der Flugzeit verringern die Populationen der Schädlinge. Das bedeutet wiederum, dass Kirschbäume an trockenen Jahren besonders leicht befallen werden.
Nach etwa fünf bis sechs Wochen nach dem Schlüpfen, graben sich die Maden zur Überwinterung und Verpuppung in den Erdboden ein.
Gegen Ende Mai des Folgejahres schlüpfen die herangewachsenen Insekten und legen nach etwa zwei Wochen nun selbst Eier in den Kirschen ab.
Um diesen Kreislauf zu unterbrechen und Ihre Kirschernte nachhaltig vor Schädlingen zu schützen, sollten Sie deshalb Kirschfruchtfliegen bekämpfen.
Kirschfruchtfliegen bekämpfen: Natürliche Mittel zur Bekämpfung und Vorbeugung
Eine chemische Schädlingsbekämpfung mit Spritzmitteln ist im Haus und Kleingarten nicht erlaubt. Deshalb bleibt nichts anderes übrig, als die Schädlinge auf natürliche Weise zu bekämpfen. Mithilfe der nachfolgenden Hilfsmittel lässt sich der Schädlingsbefall jedoch gut in den Griff bekommen.
Kirschfruchtfliegen bekämpfen mit Kulturschutznetz
Einen hohen Schutz der Kirschbäume bietet ein Kulturschutznetz, das auch zum Schutz gegen die Zwiebelfliege verwendet wird. Das Netz ist so engmaschig konzipiert, dass Insekten sie nicht durchdringen können.
Da das Netz die gesamte Baumkrone lückenlos umfassen muss, ist diese Methode nur bei kleinen oder schwach wachsenden Kirschbäumen zu empfehlen.
Kirschfruchtfliegen bekämpfen mit Gelbfallen und Gelbtafeln
Mit Gelbfallen bzw. Gelbtafeln können Sie zwar nicht zu 100% Kirschfruchtfliegen bekämpfen, jedoch sind sie extrem hilfreich, um den Grad des Befalls zu kontrollieren bzw. um festzustellen, ob ein Befall überhaupt vorliegt.
Die Gelbfallen locken die Schädlinge durch ihre gelbe Farbe magisch an. Schließlich bleiben diese am Leim kleben. Wenn Sie mehrere Gelbtafeln insbesondere an der Südseite des Kirschbaumes aufhängen, können Sie den Befall um etwa 50 Prozent reduzieren. Denn auf dieser Seite reifen die Früchte als erstes.
Kirschfruchtfliegen bekämpfen mit Boden-Vlies
Eine weitere effektive Möglichkeit, mit der Sie Kirschfruchtfliegen bekämpfen können, ist es, ein Vlies zu verwenden. Decken Sie den Wurzelbereich des Kirschbaumes ab Ende Mai bis zur Ernte der letzten Früchte flächendeckend mit einem Kunststoffvlies ab.
So verhindern Sie, dass die frisch geschlüpften Exemplare aus der Erde rauskommen und an den Kirschen Eier ablegen.
Kirschfruchtfliegen bekämpfen: Regelmäßiges Rechen und Pflücken hilft zur Vorbeugung
Rechen Sie am Boden liegende Kirschen regelmäßig zusammen und entsorgen Sie diese. Bieten Sie den Schädlingen keine Brutplätze.
Pflücken Sie außerdem neben den guten Kirschen auch regelmäßig Fruchtmumien. Fruchtmumien sind überreife Früchte, die nicht von selbst herabfallen können. Denn von diesen können sich die Maden mit einem Spinnfaden abseilen. Auf diese Weise können Sie nachhaltig Kirschfruchtfliegen bekämpfen.
Pflanzen Sie frühe und gelb-fruchtige Sorten
Wenn Sie frühe und gelb-fruchtige Kirschbaum-Sorten in Ihrem Garten pflanzen (z.B. Burlat, Earlise, Lapins oder Dönissens Gelbe), sind sie auf der sicheren Seite. Denn diese Sorten sind weniger anfällig für Schädlingsbefall.
Zum Zeitpunkt der Eiablage, haben diese Sorten ihr Reifestadium nämlich schon lange überschritten und werden somit verschont. Der Schädling legt ihre Eier nämlich nur in gelbe bis hellrote Früchte ab.
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