Dieser Artikel über das Erkennen und die Meldepflicht zum Eichenprozessionsspinner ist Teil 1 der 5 teiligen Serie über effektive Eichenprozessionsspinnerbekämpfung.
Eichenprozessionsspinner sind kleine Raupen, die ab April anfangen die heimischen Eichen zu befallen. Das tückische an diesen Schädlingen sind die gefährlichen Brennhaare am Körper und in den Nestern. Diese enthalten Giftstoffe und können auch nach Jahren noch schlimme allergische Reaktion bei Mensch und Tier auslösen. Hautkontakt und Einatmen muss daher unter allen Umständen vermieden werden. Wir erklären Ihnen nachfolgend, woran Sie die Nester und Aussehen der Raupen vom Eichenprozessionsspinner erkennen und wie es sich mit der Meldepflicht bei Befall verhält.
Wie Sie den Eichenprozessionsspinner erkennen
Aufgrund von Zeitraum und Entwicklung beim Eichenprozessionsspinner finden Sie die Raupen von April bis Juni/Juli vor. Anschließend erfolgt die Verpuppung und Metamorphose zum Falter, welcher aber ungiftig ist. Dieser Schädling beginnt im August und September mit der Eiablage zur Überwinterung. Wenn Sie ein Nest im Baum erkennen, dann sollten Sie dieses ganzjährig meiden, da die Raupen hier ihre giftigen Brennhaare einweben und diese noch jahrelang allergische Symptome auslösen können.
Wichtig: Die Haare können sich bei ungünstiger Wetterlage im Umkreis von 200m rund um den Baum verteilen und auch am Boden vorkommen.
1. Vorkommen und Verbreitung
Eichenprozessionsspinner treten hauptsächlich an Eichen auf, selten auch auf anderen Bäumen. Die Raupen lieben warmes Klima, wie es auch in Weinbauregionen vorzufinden ist. Ausgedünnte, lichte Wälder und Waldränder werden bevorzugt befallen. Innerhalb dunkler Wälder ist es meist schon zu kalt für die Schädlinge.
In der Stadt sind Alleen, Parkanlagen und Einzelbäume beliebte Ziele. Eine besonders starke Verbreitung findet sich im Südwesten, Westen und Osten Deutschlands. Dies betrifft insbesondere Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Die Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern erfolgt üblicherweise durch Absaugen und darf nur von Fachleuten in entsprechender Schutzausrüstung durchgeführt werden. Es ist auch möglich die Tiere abzuflammen, aber durch die entstehenden Aufwinde können die giftigen Haare in der Umgebung verstreut werden.
2. Die Gespinste vom Eichenprozessionsspinner erkennen
Die Gespinste vom Eichenprozessionsspinner erkennen Sie an Farbe und Form. Sie sehen aus wie sehr dichte Spinnenweben und enthalten tagsüber eine Vielzahl an Raupen. Normalerweise hängen die Nester am Stamm und verdecken die Rinde. Nestgrößen bis 150cm Länge sind keine Seltenheit.
Achtung: Verwechslungsgefahr besteht mit Gespinstmotten. Diese hüllen ganze Bäume und Büsche mit einem weißen Schleier ein. Sie können das nachfolgende Bild mit dem Aussehen der Gespinste des Prozessionsspinners im obigen Video vergleichen um die Eichenprozessionsspinner erkennen zu können:
Hinweis: Die Nester von Prozessionsspinnern findet man selten im Eichenlaub, an anderen Pflanzen, auf Gebäuden, Zäunen oder Mauerwerk. Derartige Gespinste deuten auf andere Raupenarten hin.
3. Raupen und Falter erkennen
Raupen sind anfangs gelblich-braun und verfärben sich mit zunehmender Lebensdauer graublau bis schwarz. Die Körperlänge beträgt bis zu 5cm. Charakteristisch ist der prozessionsartige und namensgebende Marsch, bei dem mehreren Reihen von Raupen nebenher auf Nahrungssuche wandern. Der Prozessionsbezug findet sich auch im zweiten Teil seines wissenschaftlichen Namens „Thaumetopoea processionea“, während das erste Wort auf den irritierenden Giftwirkstoff zurück geht. Typische Erkennungsmerkmale sind:
- Das Vorkommen auf Eichen im späten Frühling oder Frühsommer
- Auffälliges Aussehen mit langen, weißen Haare am Körper, die die kurzen Haare überdecken.
- Gespinste werden nicht an menschlichen Bauwerken abgelegt
- Mehrere Reihen nebeneinander laufender Raupen
- Nose-to-Tail-Prozessionen mit einem Führer
Für die Eiche ist der Fraßschaden selten lebensgefährlich. Bis zu 8 Blätter isst ein Eichenprozessionsspinner in seinem Leben. Dies ist deutlich weniger, als beispielsweise bei Buchsbaumzünslerraupen. Allerdings wird die Pflanze von den Raupen für Folgeschäden und andere Schädlinge geschwächt.
Der Eichenprozessionsspinner Falter ist ein grau brauner Schmetterling mit ca. 3cm Flügelspannweite. Das Aussehen der Rückenlinie ist breit und mit dunklen samtartig behaarten Flächen versehen. Weiterhin finden sich rotbraune langbehaarte Warzen an dieser Stelle. Sie erkennen den Falter außerdem an der Aktivität im August und September. In dieser Phase legt das Tier 100 bis 200 Eier von 1mm Größe ab. Wegen der Nachtaktivität sind die Schädlinge tagsüber schwer zu Gesicht zu bekommen.
Meldepflicht: Muss man Eichenprozessionsspinner melden?
Wenn Sie den Befall durch Eichenprozessionsspinner erkennen, dann sollten Sie diesen umgehend melden. Es existiert allerdings keine gesetzliche Meldepflicht. Die zuständigen Stellen sind normalerweise Gesundheitsamt, Gartenamt oder bei Befall im Wald das Forstamt. Insbesondere bei drohender Gesundheitsgefahr ist eine Meldung ratsam. Melden Sie den Eichenprozessionsspinner und seine Nester daher umgehend an die zuständigen Behörden, wenn Menschen in die Nähe geraten könnten. Dies betrifft beispielsweise folgende Orte:
- In Parks und städtischen Grünflächen
- Nahe Kindergärten und Schulen
- Im Wald, wenn Waldwege oder Rastplätze in der Nähe sind.
- Auf privaten Grundstücken
Tritt der Schädling auf Privatgrundstücken auf, dann ist der Eigentümer für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zuständig. Allerdings raten wir davon ab, die Bekämpfungsmaßnahmen selbst durch zuführen. Diese sollten wegen der Gesundheitsgefahr nur durch Fachpersonal in voller Schutzmontur erfolgen.
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